|
|
Buchvorstellung mit CD:
„Jrad
erlefft on no all Jeschichte“
|
|
|
||
|
|
|
Der Mundartkreis des
Bürgervereins Kaldenkirchen traf sich im November 2002 zum ersten Mal. Der
Auftrag lautete: Koakerker Platt festhalten in Schrift und Ton, und dies bis
zum Kaldenkirchener Jubiläumsjahr 2006. Der Bürgerverein war sich darüber im
klaren, daß die Tage der Mundart als jene von der Mehrheit der Bevölkerung
gesprochenen Alltagssprache gezählt sind. Dies bedeutet natürlich ein
Verlust unserer sprachlichen Ausdrucksfähigkeit. Aufhalten wird man diesen
Trend nicht. Umso wichtiger ist ein Engagement für den Erhalt der
Plattsprache. |
|
|
|
Zum Mundartkreis gehörte
Frau Christine Tillmann. Sie brachte ihre ganze Erfahrung mit ihren
Niederschriften mit, die sie im Laufe der letzten Jahrzehnte angefertigt
hatte. „Et meeste ess doedren jeschreeve över dat Leäve öm mech römm, över dat Leäve, wie et sech en die Joare 1930-1950 afjespeelt hätt.“ sagt Frau Tillmann. Sie verwendet darin noch die weitgehend authentische Kaldenkirchener Mundart ihrer Kindheitszeit. Für sie, ihre Eltern und Großeltern gehörte der Gebrauch der Mundart zu den nie hinterfragten Selbstverständlichkeiten des Lebens. In ihr wuchs sie heran, wie man eben in einer Muttersprache heranwächst. Dem Mundkreis wurde ganz schnell klar, daß die Erzählungen von Frau Tillmann eine Sonderbehandlung erfahren mußten. Es waren vom Inhalt her in sich geschlossene Erzählungen, es war ein Lebenskreis, ein bündiges und in sich abgerundetes Etwas. Von der Sprache her ging es also darum, mit Geschichten aus ihrer Biographie den Kaldenkirchener Mundartgebrauch am Ende der Zeit, als diese Sprache noch vom größeren Teil der Bevölkerung als Alltagssprache gesprochen wurde, festzuhalten. Der Bürgerverein hat diese Verantwortung wahrgenommen, alles zusammengetragen und in einem Buch herausgegeben.
|
||||||
|
||||||
Grundsatzfragen zum Koakerker Platt sind nicht Gegenstand dieses Buches. Der Leser soll sich einfach erfreuen an die Vielfalt der Koakerker Ausdrucksform. Es wird für viele eine Reise in die Vergangenheit sein und für hoffentlich viele jüngere Leser die Chance sein, durch die Sprache Generationen zusammenzubringen. Auf alle Leser warten nicht nur eine wirklich unverfälschte Begegnung mit der von den meisten Kaldenkirchenern gesprochenen Sprache, sondern auch ein Einblick in die Welt der einfachen Menschen, deren Alltag von einem festen Reigen religiös geprägter Festtage unterbrochen wurde. Auf einer CD, die von Frau Tillmann besprochen ist, kann man den schönen Klang der Sprache genießen. Mit dem Titel: „Jrad erlefft on no all Jeschichte“. wird auf die Schnelllebigkeit unserer Zeit hinweisen. Das Ergebnis der Arbeit des Bürgervereins ist ein Beweis, daß es sich lohnt, alles bewußt zu erleben und es jetzt festzuhalten, wie es hier passiert ist, in Worten und im Klang. Das Vorwort hat Prof. Dr. Leo Peters geschrieben. Das Buch beinhaltet 18 Erzählungen in Koakerker Platt sowie Übersetzungen ins Hochdeutsche, zudem von Frau Tillmann gesammelte Redensarten und 32 Bilder.
Die Auflagenhöhe beträgt 400. Herausgeber ist der Bürgerverein Kaldenkirchen. Das Buch ist erschienen im Verlag der Buchhandlung Matussek & Sohn, Nettetal. Für die CD – Aufnahmen hat Werner Ludwig vom Sun-Shine Event sein Studio kostenlos zur Verfügung gestellt. Peter Schmitz hat die Gestaltung vorgenommen und der Druck erfolgte bei der Druckerei Walter Grieger OHG, Nettetal. Der Preis beträgt incl. CD € 8,50. Das Werk ist zu kaufen bei allen Vorstandsmitgliedern des Bürgervereins und bei allen örtlichen Kreditinstituten wie Sparkasse Krefeld, Volksbank Brüggen, Deutsche und Dresdner Bank. PresseBuchTillmann
|
Zur Startseite von
www.bv-kaldenkirchen.de