Friedhofstage - Kaldenkirchen
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Friedhöfe in Kaldenkirchen
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Friedhöfe sind nicht nur Ruhestätten der Toten einer Stadt. Sie geben auch Auskunft über die örtliche Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, ermöglichen Einblicke in historische Zusammenhänge, geben Aufschluss über Religiosität und volkskundliche Entwicklungen. Es ist daher wichtig, Zeugnisse der Grabmalkunst und der Ortsgeschichte unbedingt zu erhalten – denn vor Jahrzehnten sind viele solcher Zeugnisse gedankenlos zerstört und beseitigt worden.
Der Engel hinter dem Tor mahnt jeden
eintretenden Friedhofsbesucher, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Man
findet wuchtige Steinmonumente, ungewöhnlich gestaltete Kreuze, alte Gräber
mit Stein- und Ketteneinfassung sowie Inschriften, die nachdenklich machen:
Namen von jungen Leuten, die in den Weltkriegens fielen. Sie hat der
Bürgerverein auf Tafeln in der alten Kapelle und katholischen Priestergruft
angebracht: zunächst waren es nur die katholischen Kriegstoten, nun sind es
alle jedweder Konfession. Weitere 6 Bronzetafeln schildern den Verlauf des
Il. Weltkrieges. Mit viel Liebe sind die Grabstätten durch kleine Eiben- oder Buchsbaumhecken eingefasst. Zur Blütezeit der Japanischen Kirschen kleidet sich der Friedhof in ein rosa Blütenmeer. Eine lichte Birkenreihe grenzt den Friedhof von den angrenzenden Feldern ab. Besucher verweilen gerne auf der Bank unter der neu gepflanzten Linde, am Rande des Friedhofes an der Grenzwaldstraße, die einen weiten Blick in die Landschaft erlaubt.
Seit Jahrhunderten lag der katholische Friedhof südlich und nördlich der Pfarrkirche, als Kirchhof eben im herkömmlichen Sinne. 1841 wurde er aufgegeben. Am Allerseelen wurde ein neuer Friedhof an der Bahnhofstrasse seiner Bestimmung übergeben; die Einweihung nahm Pfarrer Sticker vor. Der Friedhof war mit einer Mauer umgeben, in die Kapellchen mit Leidensstationen Jesu eingebaut waren. Im Keller der oben abgebildeten Kapelle befanden sich Grüfte der Priester der St. Clemens Pfarre. 1964 kam es zur Umwandlung des Friedhofes in eine städtische Parkanlage und zum Abbruch der Kapelle. An dieser Stelle stehen seitdem drei schlichte Steinkreuze aus Anröchter Dolomit - den Toten aller Kriege zum Gedenken, den Lebenden zur Mahnung. Die Aufschrift lautet: „DIE OPFER MAHNEN, ERHALTET DEN FRIEDEN“ Einige alte Grabsteine und mächtige Kreuze wurden an die Peripherie des Grundstücks verlegt. 2006 sind die von Wetter- und Schadstoffeinflüssen beschädigten Grabsteine vom Bürgerverein restauriert worden. Durch Rückschnitt der Sträucher und Bäume sind die Grabsteine wieder ins Blickfeld gerückt worden. Ehemaliger evangelischer Friedhof „Zur Lärche“ Einen eigenen Friedhof hatte die evangelische
Gemeinde mindestens seit 1625. Im 19. Jahrhundert wurde eine Friedhofsmauer
errichtet, in deren Innenseite wichtige Grabplatten des 17. Jahrhunderts
eingelassen wurden: die des Predigers Reiner Stephane (gestorben 1663) und –
besonders bemerkenswert – des Loy van Wel „in syn leven schipper van Venlo“.
Laut Lagerbuch der Gemeinde lag der Friedhof 1843 zwischen den Gärten der
Familie von der Kuhlen und des Cyprian Hagen an der damaligen
Kirchhofstrasse. Jüdische Friedhöfe und Gedenkstätte
Einen weiteren Friedhof am Akazienweg legte man 1924 in der Nachbarschaft des katholischen Friedhofes an. Dieser Friedhof ist geschlossen; interessierte Bürger können bei Bedarf jedoch den Schlüssel bei der Stadtverwaltung, Bereich Grünflächen/Friedhöfe, ausleihen. Der jüdische Friedhof wird durch die alten Grabsteine und die mächtigen Akazien geprägt. Um die Pflege der Anlage kümmert sich die Stadt Nettetal im Auftrag des Eigentümers, der jüdischen Kultusgemeinde Düsseldorf.
Aktueller Anlass Die Stadt Nettetal richtet mit Gewerbetreibenden an den Friedhöfen in Nettetal am 12. und 13. September 2009 erstmalig die Friedhofstage in Kaldenkirchen aus. Eingebunden hat sich der Arbeitskreis „Gräber
und Denkmale“ des Bürgervereins Kaldenkirchen. Er befasst sich nicht nur mit
der bildlichen Bewahrung sondern in erster Linie mit der Erhaltung und
Renovierung der Gräber und Mahnmale. So wurde gerade in diesen Tagen der am
Eingang Grenzwaldstrasse des städtischen Friedhofes stehende Engel durch
einen neuen Naturstein-Massivblock erhöht und somit besser ins Blickfeld
gerückt. Während der Friedhofstage wird es einen Informationsstand des Bürgervereins Kaldenkirchen geben.. Es kommt zu dem Verkauf eines 1995 von Berti Verkoyen erarbeiteten Totenzettels über die gefallenen und vermissten Bürger des II. Weltkrieges ebenso wie die Namen der durch sonstige Kriegseinwirkungen getöteten bzw. verstorbenen Bürger des II. Weltkrieges. Zum Verkauf wird auch ein neu erstellter farbiger Bilderbogen angeboten. Er zeigt eine gelungene Mischung von Gräber, Mahnmale, Kapellen und Wegkreuze. Der Bilderbogen soll den Blick für die Schönheit des Heimatortes schärfen und die Erinnerung an Altes bewahren. Der Kaldenkirchener Bilderbogen wird als Farbposter (50 x 70 cm) während der Friedhofstage am Informationsstand des Bürgervereins erhältlich sein ebenso wie ein Informationsblatt über die Friedhöfe in Kaldenkirchen. Exemplarisch sind einige Fotos zu dem Thema auf der Homepage bv-kaldenkirchen.de zu sehen. Bürgerverein Kaldenkirchen e.V. 08/2009 |
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