Zigarrenmacher
Die Tabak- und Zigarrenindustrie war im letzten Viertel des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der bedeutendste Industriezweig in Kaldenkirchen. Ein Tabakhändler war schon 1773 und eine Tabakfabrik 1804 genannt worden.
Der I. Weltkrieg mit zollpolitischen Maßnahmen, Veränderungen bei Absatzmöglichkeiten und ein neues Tabaksteuergesetz von 1920, ein Bandarolensteuergesetz von 1922 und die Konzentration auf kapitalstarke Firmen erschwerte sukzessive die Beschäftigungssituation der Branche im Rheinland. Dies zeigen folgende Angaben:
Anzahl der Beschäftigten in der Tabakindustrie in Kaldenkirchen
1921 - 1.217 1924 - 1.040 1925 - 675 1935 - 235 1937 - 201
Im Jahre 1956 war die Zigarrenindustrie in Kaldenkirchen völlig ausgestorben. In Erinnerung wurde im Jahre 1990 ein Zigarrenmacher aufgestellt. Er wurde von der Nettetaler Künstlerin Loni Kreuder in Bronze gegossen. Der Zigarrenmacher fand seinen Platz vor der Mauer der katholischen Kirche an der Kehrstrasse. Mehr als 500 Bürger, Repräsentanten von Stadt und Land freuten sich über die feierliche Enthüllung. Musik- und Gesangvereine brachten sogar ein Ständchen. Mitglieder des Bürgervereins trugen die historische Arbeitskleidung der Zigarrenmacher.
Umlagert von den Zuschauern war Coen Hovens, der einzige damals aktive Zigarrenmacher aus dem benachbarten niederländischen Tegelen. Von ihm handgefertigte Zigarren fanden schnellen Absatz. Eine äußerst gelungene Aktion.
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